Kann das neue Hochschulgesetz liefern, worauf viele seit Jahren warten?
Zur heutigen Vorstellung des neuen Hochschulgesetzes erklärt Anna Gorskih, Sprecherin für Hochschulpolitik der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, überrascht:
„Kurz vor Weihnachten kommt nun doch ein „Geschenk“, auf das wir seit mehreren Jahren warten. Die für 2020 im Koalitionsvertrag angekündigte Novelle des Sächsischen Hochschulgesetzes ist im Kabinett beschlossen worden und kann in die parlamentarische Behandlung gehen. Hoffentlich gibt es für die über 100.000 Studierenden in Sachsen dabei keine bösen Überraschungen.
Neben der Stärkung des Wissenschaftsstandortes Sachsen müssen aus unserer Sicht unbedingt die zukünftigen Akademiker:innen und Wissenschaftler:innen gestärkt werden. Die Studierenden leiden massiv untern den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen der aktuellen Energiepreiskrise. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS Sachsen) hat jüngst per offenen Brief an den sächsischen Ministerpräsidenten die finanzielle Notlage der Studierenden angeprangert. Das neue Hochschulgesetz bietet Möglichkeiten, um hier abzuhelfen: Mit der Abschaffung der Studiengebühren kann eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Studierenden beseitigt werden. Studiengebühren werden zu Recht kritisiert, weil sie die bereits vorhandenen Ungleichheiten und Selektionswirkungen im Bildungssystem reproduzieren und verstärken.
Weiterhin setzen wir uns als Linksfraktion für die Stärkung der demokratischen Strukturen an den Hochschulen und der Ausbau der studentischen Mitbestimmung ein, z.B. durch die Einführung einer Viertel-Parität in den Hochschulgremien und die Einführung einer studentischen Prorektor:in, um für eine bessere Repräsentation von studentischen Interessen auch in der Verwaltungsspitze der Hochschule zu sorgen.
Wir werden das Gesetz nun genau unter die Lupe nehmen und uns im weiteren parlamentarischen Verfahren für die Interessen der Studierenden, wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden sowie der Lehrenden an den sächsischen Hochschulen einsetzen. Wir werden weiter für demokratische, offene und sozialgerechte Hochschulen streiten.“