Solidarität mit der „luhze“ – Vorgehen von United Capital bedroht kritischen Journalismus

Zum Prozess gegen Leipzigs unab­hängige Hochschulzeitung „luhze“ erk­lärt Anna Gorskih, hochschulpoli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Wir schätzen die jour­nal­is­tis­che Arbeit der luhze sehr. Die luhze ist eine kleine Zeitung, die vor allem über hochschulpoli­tis­che The­men berichtet und die aktuellen Entwick­lun­gen kri­tisch begleit­et –  das ist immer notwendig. Dabei geht es nicht nur um The­men aus Forschung und Lehre, Wis­senschaft, Kul­tur oder stu­den­tis­chem Leben auf dem Cam­pus, son­dern eben auch um die Sit­u­a­tion der Studieren­den in der Stadt, in der sie leben. Die Diskus­sion um steigende Mieten in Leipzig bet­rifft eben auch Studierende. Dass nun ein Unternehmen wie Unit­ed Cap­i­tal juris­tisch gegen kri­tis­che Berichter­stat­tung vorge­ht, ist ein Und­ing und bedro­ht kri­tis­chen Jour­nal­is­mus. Wir sol­i­darisieren uns mit der luhze.“

Juliane Nagel, woh­nungspoli­tis­che Sprecherin, fügt hinzu:

„Die Woh­nungssi­t­u­a­tion in Hochschul­städten wie Leipzig wird immer prekär­er. Das Fehlen von bezahlbarem Wohn­raum wird auch für Studierende immer mehr zum Prob­lem. Einige Immo­bilienun­ternehmen nutzen diese Sit­u­a­tion aus. Ein Beispiel ist das Immo­bilienun­ternehmen Unit­ed Cap­i­tal, zu dessen Geschäfts­ge­baren eine harte Ent­mi­etung­sprax­is gehört. Im Anschluss wer­den die Eigen­tumswoh­nun­gen in möblierte Zim­mer umge­baut, selb­st in Milieuschutzge­bi­eten ohne Bauantrag und für hor­rende Mieten als Mini-WG-Zim­mer einzeln für etwa 300 Euro ange­boten. Damit nutzt diese Fir­ma die Not ins­beson­dere Studieren­der aus, um max­i­malen Prof­it zu schla­gen. Über diese Machen­schaften muss auch öffentlich berichtet wer­den kön­nen, und das hat in diesem Fall die luhze getan. Wir sol­i­darisieren uns mit den Medi­en­schaf­fend­en. Es muss auch weit­er­hin die Möglichkeit zur unab­hängi­gen und kri­tis­chen Berichter­stat­tung geben!“

Mit zwei Stad­trat­san­fra­gen hat Juliane Nagel die Prax­is von Unit­ed Cap­i­tal hin­ter­fragt. Bei der Leipziger Stadtver­wal­tung wur­den bish­er zahlre­iche Beschw­er­den ein­gere­icht, zudem ist die Ver­wal­tung im Begriff, bau- und erhal­tungsrechtliche Ver­stöße des Unternehmens zu kon­trol­lieren.

Anfrage „Mieter*innenfeindliches Geschäfts­ge­baren der Unit­ed cap­i­tals RE“

Anfrage „Engage­ment und Prax­is der Unit­ed Cap­i­tal RE GmbH in Leipzig“